Quartalsweise analysiert solarplattform.ch die Solaranlagen Preise für Einfamilienhäuser in der Schweiz. Im ersten Quartal ist der Preis Photovoltaikanlage um durchschnittlich 10% gefallen. Allerdings geben nicht alle Händler die gesunkenen Kosten der einzelnen Komponenten an ihre Kunden weiter. Neu wird der Preis PV-Anlage pro kWp stärker aufgeschlüsselt, so dass man einfacher sehen kann, ob das erhaltene Angebot oberhalb oder unterhalb des Durchschnitts liegt.
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Preise für Photovoltaikanlagen – Preise unterscheiden sich um mehr als 10’000 Franken für die gleiche Anlagengrösse!
Die Grafik zeigt den spezifischen Preis Photovoltaikanlage (Preis PV-Anlage pro kWp) durch Schweizer Solarteure im zweiten Quartal 2023 gemäss den Richtofferten erstellt mit ihren Solarrechnern. Auf der x-Achse wurde die Leistung der offerierten Anlagen aufgetragen, auf der y-Achse – aus Gründen der Vergleichbarkeit – die spezifischen Kosten in Franken pro Kilowattpeak (kWp). Damit zeigt die Grafik die Kosten von Solaranlagen pro kWp. Neu wurden pro Solarteur verschiedene Dachgrössen angefragt.
Zum einen wurde nur ein Teil einer Dachseite belegt (ca. 40 Quadratmeter). Die Produktion einer solchen Anlagen entspricht über das Jahr gerechnet oft einer drei- bis vierköpfigen Familie und wird deshalb oft verbaut. Als zweites wurde eine Dachfläche von ca. 65 Quadratmetern bewertet. Dies entspricht einer ungefähren Leistung von 10 kWp (je nach konkreter Belegung des Dachtes). Anlagen mit 10 kWp sind die in der Schweiz am Häufigsten verbauten Solaranlagen.
Schliesslich wurde auch noch eine Dachfläche von 130 Quadratmetern angefragt. Dies ist eine typische Grösse, wenn man beide Seiten eines Giebeldaches mit Solarpanels belegt. Diese Art der Belegung wird oft als „Dach vollmachen“ bezeichnet. In einem früheren Blog habe ich analysiert, ob sich das lohnt. Angefragt wurde jeweils das gleiche Dach eines Einfamilienhauses, die Grafik spiegelt also die typischen Preise für Solaranlagen für Einfamilienhäuser wieder.
Klar erkennt man, dass die spezifischen Preise (Preis PV-Anlage pro kWp) bei grösseren Anlagen stark abnehmen. Bezahlt man für eine Anlage von 5 kWp ca. 3’700 Fr/kWp, so reduziert sich dieser Wert für eine Anlage von 25 kWp auf nur noch 2’000 Fr/kWp.
Neu habe ich eine Mittelwertkurve in die Grafik gelegt. Dies ermöglicht Dir nun ganz einfach zu schauen, ob die Offerte für Deine Solaranlage oberhalb oder unterhalb des Durchschnitts liegt. Dies gibt einen guten ersten Hinweis über die finanzielle Attraktivität des Angebotes, das Dein Solarteur für Dich ausgearbeitet hat.
Dass ein solcher Vergleich der Solaranlagen Preise notwendig ist, ergibt sich, wenn man etwas tiefer in die Grafik einsteigt. Dazu schaut man sich am besten eine bestimmte Grösse einer Solaranlage an, also z.B. 8 kWp. Deutlich sieht man nun, dass die Angebote von ca. 2’300 bis 3’700 Fr pro Kilowattpeak reichen. Dies bedeutet, dass die günstigste 8 kW-Anlage für ca. 18’400 Fr zu haben ist, für die Teuerste blättert man immerhin 29’600 Fr hin – ein Unterschied von mehr als 10’000 Franken! Hier lohnt sich der Vergleich wirklich!
Solaranlagen Preise sind im ersten Quartal 2023 um 10% gefallen
Im Jahr 2022 sind die Preise für Solaranlagen um fast 20% gestiegen. Nachdem dieser Preisanstieg vor allem im ersten Halbjahr 2022 erfolgt ist, sind in den Folgequartalen die Preise nur noch leicht gestiegen resp. auch schon wieder gefallen. Im ersten Quartal hat sich die Preisreduktion beschleunigt, Anlagen sind im Mittel um 10% günstiger geworden.
Allerdings haben nicht alle Solar-Installateure ihre Preise gleichmässig gesenkt. Zwei der untersuchten Solarteure haben ihre Preise sogar leicht gesteigert, 5 haben sie unverändert gelassen. Zwei Installateure haben ihre Preise jedoch sehr stark gesenkt.
Woher kommen diese unterschiedlichen Preisentwicklungen der einzelnen Solarteure? Zwar hat mir kein Installateur seine Preisberechnung offen gelegt, einige Schlüsse kann man aber auch so ziehen: die zwei Installateure mit den stark gesunkenen Preise geben die im Grosshandel gesunkenen Preise an ihre Kunden weiter.
Dies liegt wahrscheinlich daran, dass sie regelmässig – und damit projektunabhängig – ihre Komponenten einkaufen. Damit können sie die Preisentwicklung am Grosshandelsmarkt „nachfahren“. Andere Installateure kaufen seltener, dafür aber wohl in grösseren Mengen ein. Dies führt dazu, dass die Preise erst dann sinken, wenn die nächste Charge wieder eingetroffen ist.
Aus dieser Auswertung wird wieder einmal deutlich, wie wichtig es ist, den eigenen Solarteur sorgfältig auszuwählen. Überhastete Entscheidungen können dabei viel Geld kosten! Beachten sollte man auch, dass man über einen gewissen Zeitraum verschiedene Angebote einholt, da sich diese über die Zeit ändern. Allerdings sollte man aufpassen, nicht nur den Preis zu vergleichen. Wie schon öfter ausgeführt wurden, bieten einige Hersteller niedrige Kosten Solaranlagen an, allerdings erhält man dafür auch nicht immer die beste Qualität.
Analysemethode
Im Schweizer Photovoltaik-Markt sind Solarrechner sehr verbreitet. Solarrechner ermitteln nach Eingabe einer Adresse automatisch die Größe der Dachfläche, die Ausrichtung zur Sonne sowie den Neigungswinkel des Daches. Je nach Auslegung des Solarrechners wird entweder a) die Solaranlage so optimiert, dass sie ungefähr den Jahresverbrauch der Einwohner abdeckt oder dass b) die am besten geeignete Dachfläche des Hauses voll belegt wird.
Schweizer Solarteure nutzen solche Solarrechner auf ihren Internetseiten, damit Interessenten schnell und unkompliziert Richtofferten eigenständig erstellen können.
Für den Preisvergleich wurden neun der größten Schweizer Solarteure ausgewählt. Mit deren Solarrechnern wurde jeweils das gleiche Hausdach (Satteldach mit West-Süd-West und Ost-Nord-Ost-Ausrichtung, jede Dachhälfte ca. 65 Quadratmeter groß, Neigung 25 Grad) analysiert und Richtofferten erstellen lassen. Dabei wurden Angebote für Dachflächen von 40 qm, 65 qm und 130 qm angefragt (allerdings lassen dies nicht alle Solarrechner zu).
Zur Auswertung wurden die Kosten für PV-Anlagen in der Schweiz (ohne Mehrwertsteuer und vor Abzug von Subvention und Steuerersparnis) durch die angebotene Leistung in Kilowattpeak dividiert. Die erhaltenen spezifischen Kosten pro Kilowattpeak wurden anschließend verglichen. Die so erhaltenen Werte sind tendenziell zu hoch, da die meisten Haushalte das Recht auf eine sogenannte Einmalvergütung (staatliche Förderung) haben und häufig auch eine Steuerersparnis erhalten. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde dennoch der beschriebene Zahlenvergleich für die Kosten für Solaranlagen gewählt, da die Solarteure auf sehr unterschiedliche Arten Einmalvergütung und Steuerersparnis in die Richtofferten einfließen lassen.
Preise für Solarpanels sinken – wann kommt es beim Verbraucher an?
Die Preise für Solarpanels sind im Grosshandelsmarkt in den letzten Monaten im zweistelligen Prozentbereich gesunken. Dies betrifft alle Kategorien von Solarpanels von Hoch-Effizienz-Modulen bis hin zu Low-Cost-Modulen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Vor allem sind die Frachtraten auf Containerschiffe von China nach Europa in den letzten Monaten deutlich gesunken. Zudem hat sich das Dollar-Euro-Verhältnis entspannt – gut für den Euroraum.
Da die Energiekosten seit ihrem Höhepunkt Mitte 2022 wieder – teilweise deutlich – gesunken sind, könnte sich dies auch positiv auf die energieintensive Herstellung von Silizium und Wafern auswirken und zu weiter sinkenden Modulpreisen führen.
Die Frage ist nun: wann kommen die gesunkenen Modulpreise bei den Konsumenten an? Wie die Preisanalyse zeigt, haben erst einige Installateure die gesunkenen Preise weitergegeben. Dazu habe ich mit verschiedenen Installateuren gesprochen. Diese haben 2022, als die Lieferketten nicht funktionierten und deshalb die Preise stark stiegen, teilweise mehrfach bei unterschiedlichen Händlern Bestellungen aufgegeben. Ziel war überhaupt an Ware zu kommen, um die grosse Nachfrage zu bedienen.
Das rächt sich nun. Denn jetzt kommen die grossen Bestellungen insbesondere der Module wieder regelmässig. Allerdings müssen noch die hohen Preise des Bestellzeitpunktes gezahlt werden. Da die ersten Installateure ihre Preise deutlich gesenkt haben, sollten auch die Lager der anderen Installateure bald leer sein, so dass die Konsumenten in Kürze von weiter sinkenden Solaranlagen Preise profitieren könnten.
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